Donnerstag, 2. Juli 2015

FUCK THE FUCKING HEAT!


Es ist mein verdammtes Recht mich über Hitze zu beklagen, wenn mich diese stark in meinem Lebensalltag beeinträchtigt! Ich lasse mir dieses Recht nicht absprechen von irgendwelchen strunzbiederen Gesellen, die auf Facebook entweder ihre knallroten Schwitzfratzen, ihre Töle oder ihr Traumauto als Profilbild haben und in jedem verdammten Thread über das aktuelle Wetter (ja, ich konnte nicht weglesen) altklug herumtönen:“ In Deutschland wird immer gejammert! Erst freuen sich alle total auf den Sommer und meckern dann, wenn es heiß ist! Mal wieder typisch!!“Als ob der Jahres- ja, Lebenshöhepunkt jedes Deutschen (oder des Menschen im Allgemeinen) der Sommer sei, dessen Qualität ausschließlich von Stärke und Dauer der Hitze abhänge. Als ob es keine Menschen mit Hitzeunverträglichkeit, Sonnenallergie oder Kreislaufbeschwerden (oder gar -erkrankungen) gäbe. Oder keine Menschen, die die kühlen Jahreszeiten 
viel lieber mögen und nie auf den Gedanken kämen, bei Regen über das „Scheiß Wetter“ zu jammern, wie es zwischen Ende September und Ende Mai bei vielen ein obligatorischer Teil des Smalltalks ist. Aber kaltes und bedecktes Wetter scheiße zu finden, das ist salonfähig, da sind sich alle einig.Find ich ja auch vollkommen in Ordnung, dass es Leute gibt, die Hitze besser vertragen als Kälte und umgekehrt. Aber dann als „Spaßbremse“, „Spielverderber“ oder „Meckerliese“ bezeichnet zu werden, wenn man die Hitze als körperlich und psychisch belastend empfindet und das auch mal anmerkt, geht mir gewaltig auf die Nerven. Und das von Leuten, die das restliche Jahr über ihr mediokres, graues, deutsches Einheitsbrei-Leben pflegen und wertschätzen und die dann, sobald das Thermometer die 25°-Marke erreicht, sich wie die größten Connaisseure des Dolce Vita, die Könige des mediterranen Lebensgefühls gebaren. Von euch lasse ich mir nicht meine angebliche deutsche Mecker-Spießigkeit vorführen, von EUCH nicht!

2 Kommentare:

  1. Also ich freue mich nie auf den Sommer, ich bin immer sehr froh wenn er entweder vorbei ist oder wettermäßig gar nicht erst kommt. Der tut meinen Narben nicht allzu gut und ich muss den ganzen Tag alles abdunkeln und mit kalten Wickeln hantieren. Und wenn ich rausgehe (einkaufen oder so) mich noch blöd anmachen lassen warum ich lange Kleidung trage.

    Ich habe aber auch heute zwangsweise eine halbe Stunde mit jemandem verbringen müssen (reell, Social Media mach ich nicht), die bis vor zwei Wochen jammerte "arschkalt" und jetzt "so heiß", Teilte der Person dann mit, dass sie bei jedem Wetter Kritik hat und dass das für mich kein Gesprächthema darstellt. (Es gab ein kleinlautes "Haste recht" als Antwort.) Das ist es nämlich meiner Erfahrung nach warum die Leute dann versuchen mit dem Finger auf einen zu zeigen, man sei Spielverderber: Die sind nicht glücklich, wenn sie nicht motzen können.

    Witzig, dass ich gerade bei euch schon einen Post zum Thema sehe. Ich war nämlich am Überlegen ob ich mein Erlebnis mit der Person morgen bei mir verbloggen soll, so als Trivialpost außer der Reihe. Aber bevor das Thema der neue Cat-Content wird... ;)

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  2. Wetter ist immer! :D

    Das Wetter ist der kleinste gemeinsame Diskursnenner und außerdem etwas, dem wir uneingeschränkt ausgeliefert sind. Worüber wir keine Kontrolle haben. Und das stört uns Kontrollfreaks natürlich.

    Ich finde es nur erschreckend und schade, wenn ich sehe, wie sich alte Menschen (so ab 60 oder 70) hauptsächlich und extrem viel übers wetter und ihre Krankheiten unterhalten. Da hat man (vermutlich) in seinem ganzen Leben soviel gesehen und erlebt und dann gibt es keine erhellenderen Themen? Traurig. Ich hoffe, ich werde niemals so enden ;-)

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